Mark 8

Datum: 6.9.2000 Stelle: Markus 8:1-9 In V.4 »antworteten« die Jünger, was zeigt, dass die Worte des HERRN sie implizit auf den Mangel an Brot hingewiesen hatten. Sie fühlten sich angesprochen und wussten, dass sie nun zumindest mitverantwortlich dafür waren, dass die Volksmenge gesättigt wird. Dass auch wir das, um das der HERR besorgt ist, so bereitwillig zu unseren Aufgaben machen würden! So würde uns zum Beispiel die Mission ein Anliegen, denn der HERR will, dass alle Menschen gerettet werden (1.Tim.2,4). Die Speisung der 5000 (Mt.14,13-21; Joh.6,5-14) war dazu gedacht, ein Zeichen auf den HERRN als Brot des Lebens zu sein; doch die Leute verstanden dies nicht, stattdessen wollten sie ihn zum »Brotkönig« machen (Joh.6,15.26.27), eben weil er sie gesättigt hatte. Die Speisung der 4000 aber war zuallererst dazu gedacht, dass die hungrige Menschenmenge etwas zu Essen bekommt (Mk.8,2.3), aber sie war auch nachher ein Wunder, mit dem der HERR zeigte, dass die Besorgtheit der Jünger um vergessenes Essen unbegründet war (Mk.8,10-21). Dieses Wunder zeigt also, dass die Sorge um das natürliche Wohlergehen und Leben seiner Mitmenschen nicht verkehrt ist, denn auch der HERR sorgte sich darum. Bei dieser Speisung verteilten die 12 Jünger 7 Brote und erhielten 7 Körbe Brocken - ein Zeichen dafür, dass eine Gabe erst wächst, wenn man sie unter SEINER Leistung einsetzt, selbst wenn sie noch so klein ist. Was man ihm hingibt von dem, was man selbst hat, wird allein niemals hinreichen für SEINE Aufgaben (Mk.8,5; Joh.6,9); aber wenn er seinen Segen darauf gibt (Mk.8,6) wird daraus ein gesegtnetes, vollkommen hinreichendes (Mk.8,8) Werkzeug zum Dienst. Bei der Speisung der 5000 (Mt.14,13-21; Joh.6,5-14) verteilten die 12 Jünger 5 Brote und erhielten 12 Körbe Brocken - ein Zeichen dafür, dass der Arbeiter, der etwas für den HERRN einsetzt, überreichen Lohn erhält. »Gott lässt sich nichts schenken.« »Der HERR kann jeden und alles gebrauchen«: Der HERR nahm bei den beiden Wundern der Brotvermehrung bewusst das, was ihm die Jünger geben konnten (hier Mk.8,5.6). Und auch heute will der HERR, dass wir das, was wir sind, haben oder können, ihm zur Verfügung stellen, trotz dass es niemals hinlangt für die gestellte Aufgabe. Der HERR kann aus allem etwas machen! So braucht man zum Beispiel auch keinen bestimmten Beruf, um Missionar werden zu können - ER kann alles gebrauchen. Es gibt einen Fliesenleger, der heute als Missionar in Uganda eine Schule für Missionarskinder und Einheimische leitet (Information von Daniel Kroppach, ebenfalls Missionar in Uganda). Datum: 9.10.2000 Stelle: Markus 8:10-13 Die Pharisäer waren dem HERRN offensichtlich feindlich gesinnt, denn sie wollten IHN versuchen (V.11). Es heißt aber »Du sollst den HERRN, deinen Gott, nicht versuchen.« (5.Mo.6,16 nach Mt.4,7). Der HERR selbst ging gar nicht darauf ein, ER versuchte hier auch nicht, seine Feinde für sich zu gewinnen, sondern wandte sich von ihnen ab und ging (V.13). Warum hat der HERR dann überhaupt diesen Besuch in den Gegenden von Dalmanutha getan, obwohl ER vorher wusste, dass ER dort keine Nachfolger finden würde? Man erkennt an diesem Fall, dass der HERR jedem Menschen, auch denen, die IHM schon feindlich gesinnt sind, den Raum gibt, sich für oder gegen ihn zu entscheiden und entsprechend zu handeln. Der HERR will diese Entscheidung nicht für einen Menschen treffen! Datum: 9.10.2000 Stelle: Markus 8:14-21 Sich vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig des Herodes zu hüten war für die Jünger eine unverständliche Lehre, denn »sie üerlegten miteinander« (V.16). So wie die Jünger können auch wir heute zu falschen, natürlichen Deutungen christlicher, für uns dunkler Lehre kommen. Der HERR zeigt, warum die Jünger die wahre Bedeutung dieser Lehre nicht erkannten: »Habt ihr euer Herz [noch] verhärtet? [...] Und erinnert ihr euch nicht?« (V.17.18). Dann erinnerte ER sie daran, wie ER die 5000 und die 4000 gespeist hatte und wie da sogar mehr Brot übrig geblieben war als am Anfang überhaupt vorhanden war. Wenn uns eine Lehre der Bibel dunkel ist, kann das also an unserem verhärteten Herzen liegen. Dann erinnern wir uns auch nicht mehr an frühere Taten oder Offenbarungen des HERRN, die uns hier weitere Erkenntnis geben würden. Der HERR erwartet aber durchaus, dass wir solche Erinnerungen an SEIN früheres Handeln nutzen, um SEIN jetziges HAndeln oder Reden zu verstehen (»Und erinnert ihr euch nicht?«; V.18). Also muss der HERR seine Nachfolger immer wieder an eigentlich Bekanntes erinnern (die Jünger wussten nämlich, wieviele Körbe sie jewels aufgehoben hatten; V.19.20), muss ihnen dies vor Augen halten, damit sie Verständnis in einer neuen Sache bekommen. Wenn uns eine biblische Lehre also dunkel ist, so sollten wir prüfen, ob wir sie nicht verstehen oder falsch auslegen, weil unser Herz gegenüber dem HERRN verhärtet ist. Das sollte dann ausgeräumt werden, und anschließend sollten wir prüfen, ob wir die neue Erkenntnis nicht aufgrund bereits erhaltener Erkenntnis und Erfahrungen mit Gott verstehen können; denn der HERR baut das Verständnis der Lehre aufeinander auf und benutzt so unsere Erinnerung. Datum: 10.10.2000; 23.10.2000 Stelle: Markus 8:22-26 Bei der Heilung dieses Blinden waren Menschen anwesend (V.24) - warum also führte der HERR ihn erst aus dem Dorf Bethsaida hinaus? Weil ER wollte, dass niemand aus diesem Ort Bethsaida von der Heilung erfährt (V.26). Anderen Menschen dagegen hätte der Geheilte sich zeigen dürfen und ihnen von der Heilung berichten dürfen. Warum nun sollte niemand aus Bethsaida von der Heilung erfahren? Drei der Jünger Jesu kamen aus diesem »Bethsaida in Galiläa« (Joh.12,21), nämlich Philippus, Andreas und Petrus (Joh.1,44). Nachdem die Zwölf von ihrer Sendung zurückgekehrt waren, zog der HERR sich mit ihnen an einen einsamen Ort bei Bethsaida zurück (Lk.9,10), der von Bethsaida durch eine Strecke über den See Genezareth getrennt war (Mk.6,45.53) und heilte dort die Kranken der Volksmenge, die dem HERRN bis hier folgte (Lk.9,11). Auch geschah hier die Speisung der 5000 (Lk.9,14.17), ein in seiner Art seltenes und großes Wunder, weil der HERR selbst an dieses einzelne Wunder erinnert (Mk.8,19). Wieder in der Gegend von Bethsaida, heilte der HERR noch mehr Kranke (Mk.6,53-55). Deshalb musste der HERR von Bethsaida schließlich sagen »Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Wunderwerke geschehen wären, die unter euch geschehen sind, längst hätten sie, in Sack und Asche sitzend, Buße getan. Doch Tyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen im Gericht als euch.« (Lk.10,13.14). Die Krankenheilungen und die Speisung der 5000 (Mk.6,30-56) geschahen also vor dieser Heilung des Blinden (Mk.8,22-26). Lag des HERRN Weheruf über diese Stadt (Lk.10,13.14; Mt.11,21) auch vor der Heilung des Blinden (Mk.8,22-26)? Auf jeden Fall war aber die Unbußfertigkeit dieser Stadt der Grund dafür, dass der HERR dort keine weiteren Wunder öffentlich tun würde (Mt.13,58 bei einer ähnlichen Situation in Nazareth) und deshalb den Blinden ausßerhalb des Ortes heilte (Mk.8,23). Diese Begebenheit lehrt uns, dass der HERR nicht ewig einen Menschen oder eine Menschengruppe zur Umkehr ruft, sondern einmal genug der Gnade darauf verwendet hat. Dabei ist es ermutigend zu sehen, dass Menschen dennoch zum HERRN umkehren können und der HERR sie annimmt, auch wenn ER sie nicht mehr ruft. So brachten Menschen aus Bethsaida einen Blinden zu IHM, und der HERR heilte diesen (V.22-26). Und es ist bewundernswert, welch große Gnade der HERR auf einzelne Orte und Menschen verwendet, sie zur Umkehr zu rufen. Davon zeugen die großen und vielen Wunder, die der HERR bei Bethsaida getan hatte. Allerdings mehrt sole Größe der Gnade und Offenbarung auch die Verantwortung und also die Strafe, sollte auf Jesu Angebot nicht eingehen (Lk.10,13.14). Frage: Bethsaida wird einmal als Stadt bezeichnet (Lk.9,10), hier als Dorf (Mk.8,22.23) - ist trotzdem derselbe Ort gemeint oder gehört das genannte Dorf zu Bethsaida? Datum: 11.10.2000; 12.10.2000 Stelle: Markus 8:27-31 Frage: Warum wollte der HERR unbedingt, dass SEINE Jünger niemand erzählen sollten, dass ER der Christus ist? (V.30) Stellen zur Bearbeitung: Lk.18,39 Lk.4,35 Mk.10,48 Mk.1,25 Lk.9,21 Lk.8,56 Lk.5,14 Mk.7,36 Mk.8,30 Lk.4,41 Datum: 19.9.2002 Stelle: Markus 8:31-38 Petrus wollte erreichen, dass der HERR SEINEM Leiden ausweicht (Mk.8,31-32): »Herr, schone deiner selbst! Das widerfahre dir nur nicht!« (Mt.16,22). Der HERR aber sagt ihm: wer dem Leiden im Dienst für Gott ausweicht, denkt menschlich statt göttlich (Mk.8,31-32). Leidensfreiheit um jeden Preis ist nicht in Gottes Gedanken. Und dann lehrt er SEINE Jünger und das Volk über Leiden in der Nachfolge (Mk.8,34-38) und warnt vor Menschenfurcht, so wie es später auch Paulus gegenüber Timotheus tut (2.Tim.1,5-8): Nachfolge verlangt Selbstverleugnung (»gegen die eigenen Wünsche leben«) und Tragen des Leidens, das einem in der Nachfolge begegnet (Mk.8,34). Selbstverleugnung scheint die Basis für die Praxis des »Leidens für Christus« zu sein, denn sie wird zuerst genannt. Sein Kreuz auf sich zu nehmen ist, so kurz vor Christi Kreuzigung, ein deutliches Bild dafür, nach dem Vorbild Christi seinem eigenen Leiden in der Nachfolge nicht auszuweichen, sondern es willig zu ertragen (Mk.8,31-33). Leidensbereitschaft, nicht Menschenfurcht soll einen Jünger Jesu auszeichnen! In diesem Kontext bedeutet Mk.8,35-37: »Wer seine Seele retten will« - wer vor dem Leiden für Christus und das Evangelium (Mk.8,35) flieht und so IHM nicht nachfolgt (Mk.8,34). »der wird sie verlieren« - der wird verloren gehen, weil er Christus nicht nachfolgte. »wer aber seine Seele verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen« - wer willig das Leid, das ihm im Dienst für Christus und das Evangelium begegnet, trägt, statt zu fliehen, selbst wenn er dabei sein Leben verliert. »der wird sie retten« - der ewiges Leben bekommen. »Denn was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und büßte seine Seele ein?« - wenn ein Mensch vor jedem Leid und Verlust flieht und deshalb schließlich die ganze Welt sein eigen nennt, aber deshalb seine Seele, d.h. sein ewiges Leben verliert (Mk.8,35a), so nützt ihm das alles nichts. »Oder was will ein Mensch zum Lösegeld seiner Seele geben?« - kein Mensch kann seine eigene Seele retten, auch wenn ihm die ganze Welt gehört. Es gibt also keine andere Möglichkeit, als Christus nachzufolgen, was Selbstverleugung und das Tragen des Leides voraussetzt, um das ewige Leben zu erhalten. Der HERR hat gleichzeitig ein tröstendes Wort, indem ER sagt: »ihr werdet das Leiden ertragen können, es wird euch nicht so schwer werden, dass ihr vom Glauben abfallt, denn ich gebe, dass die Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr es ertragen könnt« (nach 1.Kor.10,13). Mk.8,38 - eine Bestätigung, dass das Nichtbekennen Christi vor den Menschen, aus Furcht vor Leid und Ungemach, dazu führt, nicht das ewige Leben zu bekommen. In einer anderen Warnung vor Menschenfurcht (Mt.10,25-33) sagt der HERR etwas inhaltlich gleiches: »Jeder nun, der mich bekennt vor den Menschen, den will auch ich bekennen vor meinem himmlischen Vater; wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will auch ich verleugnen vor meinem himmlischen Vater.« (Mt.10,32-33). Dies zeigt, dass es hier tatsächlich um das ewige Leben geht! Röm.10,9-10 betont ebenfalls, dass Gläubige Christus auch vor Menschen bekennen müssen, um ewiges Leben zu bekommen. Die Verleugnung des Petrus zeigt: einmal den HERRN verleugnet (Mt.10,32) oder nicht bekannt (Mk.8,38; Mk.10,33) zu haben führt nicht zwangsläufig zur Verdammnis, sondern man kann sich wie Petrus vom HERRN vergeben lassen. Es geht wohl um die grundsätzliche Haltung gegenüber dem HERRN, wie es Mk.8,38 (wörtlich: »wer sich [jetzt] meiner [...] schämt«) andeutet. Hier gilt, dass der Heilige Geist in jedem Gläubigen das Bekennen wirkt (Apg.1,8; vgl. 1.Tim.1,7), denn in Röm.10,9-11 wird einmal Glaube und Bekennen und einmal nur Glaube als Voraussetzung der Rettung genannt. Die Aufforderung an Christen, IHN zu bekennen (z.B. 2.Tim.1,6-8) ist trotzdem gleichzeitig nötig, denn der Heilige Geist wirkt im Gläubigen, indem er ihn voll einbezieht, so dass es wie das selbständige Handeln des Gläubigen aussieht (2.Tim.1,6). Zusammenfassung: Wer aus Angst vor Leiden Christus verleugnet, wer IHN nicht vor den Menschen bekennt, wird nicht gerettet (Mk.8,38; Mt.10,32-33). Deshalb muss jeder Christ IHN bekennen, um gerettet zu werden (Röm.10,9-10) - eine Aufforderung! Dieses Bekennen ist gleichzeitig das Handeln des Christen (2.Tim.1,6) und des Heiligen Geistes in ihm (Apg.1,8), der das Bekennen im Leben jedes Christen auch garantiert (Röm.10,9-11). Eine ähnliche Antwort gibt die Bibel auf die Frage, ob Gläubige abfallen können (vgl. diesen Kommentar zu Mt.24,3-13). Datum: 18.10.2000 Stelle: Markus 8:32-38 Nachfolge (V.34) ist, sein Leben um Jesu und des Evangeliums willen zu verlieren und so zu erretten, wie der HERR SEIN Leben um seines Vaters und des Evangeliums willen verloren hat (V.35). Wer sich selbst ein erfülltes Leben schaffen will, verliert die Ewigkeit, wer sein Leben aber in den Dienst des HERRN stellt, hat ein ewig erfülltes Leben (V.35.36). Das ewige Leben ist so herrlich, dass es mehr wert ist als unser natürliches Leben (V.35) und als alle Schätze der Welt (V.36). Und diese Herrlickeit, die unvergleichlich größer ist als alles, was wir in der Welt erreichen können, haben wir durch Jesu Opfer umsonst erhalten!
Copyright information for MAK